Erschließung Grimme-Preis 1964 bis 2016

Grimme-Preis-Archiv (DFG-Projekt)

Foto: Thomas Tekster / Grimme-Institut

Die archivarische Erschließung des Grimme-Preises war zuvor Ziel zweier, aufeinander aufbauender Förderprojekte des Grimme-Forschungskollegs  (2016: „Systematische Bestandserhebung Grimme-Preis-Archiv“ und 2017: „Weiterführung der Archivaufbereitung und Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie“ und mündete in ein DFG-Drittmittel-Projekt (Laufzeit 2022-24). 

Das Erschließungsprojekt macht zwei bedeutende Bestände zur Geschichte des Fernsehens und der Erwachsenenbildung der Forschung und interessierten Öffentlichkeit zugänglich. Dies sind einmal die Bestände des Grimme-Preises von 1964 bis 2016 aus dem Grimme-Institut sowie Unterlagen aus dem Büro und dem Nachlass des Publizisten und Erwachsenenbildners Professor Dr. Bert Donnepp, die im Stadtarchiv Marl lagern. Diese beiden Bestände ergänzen sich sowohl in inhaltlicher als auch zeitlicher Hinsicht und erlauben Einblicke in die Geschichte des Preises aus unterschiedlichen Perspektiven.

Bert Donnepp hat den Grimme-Preis 1961 beim Deutschen Volkshochschul-Verband initiiert und seit 1964 in seiner Eigenschaft als Leiter des Bildungswerkes der Stadt Marl „die insel“ bis 1976 dreizehn Mal organisiert. Die Anfänge des Grimme-Preises sowie die sukzessive Übergabe der Preisorganisation an das 1973 gegründete Adolf-Grimme-Institut sind in seinem Nachlass gut dokumentiert. Ein großer Teil der Unterlagen ist mit dichten handschriftlichen Notizen versehen, welche einen Einblick geben in die Arbeit und das Selbstverständnis des Initiators von Grimme-Preis und Grimme-Institut.

Die Unterlagen zur Überlieferung des Grimme-Preises im Grimme-Institut werden ab etwa Mitte der 1970er Jahre in dem Maße dichter, als das Grimme-Institut immer mehr Aufgaben der Preisorganisation und Preisverleihung von der „insel“ übernimmt. Den Prozess der Preisfindung, die damit verbundenen Qualitätsdiskurse und die beteiligten Netzwerke bildet das Grimme-Preis-Archiv mit seinem Aktenbestand (Schriftverkehr, Unterlagen der Wettbewerbsleitung, Auswahlkommissionen und Jurys, Planungsunterlagen für die Preisverleihung und Begleitveranstaltungen) und Sammlungen (Drehbücher, Fotografien, Plakate, Karikaturen, Pressespiegel und Publikationen) über mehr als 50 Jahre im Detail ab.

Das Erschließungsprojekt wird von der Wissenschaftscommunity eng begleitet und in verschiedenen Fachkontexten vorgestellt. Hinzu kommt der kooperative und ressourcensparende Ansatz des Projektes, in dem mehrere Institutionen beteiligt sind und jeweils Aufgaben entsprechend ihrer fachlichen Kompetenz übernehmen.

Projektpartner und Finanzierung

Kooperationspartner:

  • LWL-Archivamt für Westfalen, Münster
  • LWL-Medienzentrum für Westfalen, Münster
  • Grimme-Forschungskolleg an der Universität zu Köln
  • Grimme-Institut
  • Stadtarchiv Marl
  • Volkshochschule der Stadt Marl
  • Stiftung Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen

Finanzierung

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)-Drittmittel-Projekt im Programm „Digitalisierung und Erschließung“ des Bereichs „Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme“ (LIS)

Weitere Publikationen zum Projekt

Backmann, Sibylle; Tekster, Thomas (2023): Bert Donnepp und der Grimme-Preis. Ein Werkstattbericht zu einem Erschließungsprojekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). In: Archivpflege in Westfalen-Lippe, Heft 98, S. 59-64. 

Tekster, Thomas (2023): Ein Kämpfer in Marl. Zur Aktualität des Werkes von Bert Donnepp. In: grimme. 50 Jahre Grimme-Institut 2023, S. 109-111.

Eskes, Lucia; Tekster, Thomas (2020): Die Anfänge des Grimme-Preises. Ein Spezialarchiv im Aufbau. In: Gerlach, Frauke (Hg.): Medienqualität. Diskurse aus dem Grimme-Institut zu Fernsehen, Internet und Radio, Bielefeld (Edition Medienwissenschaft, 68), S. 91-102.

Tekster, Thomas (2021): DFG-Mittel bewilligt: Grimme-Preis-Bestand wird erschlossen. In: Archivpflege in Westfalen-Lippe, Heft 95, S. 71-72

Tekster, Thomas; Eskes, Lucia (2018): Grimme-Preis-Archiv: Zwischen Putzfeudeln und alten Bildröhren schlummert ein Schatz, der nun gehoben wird. In: grimme, Heft 54, S. 6-8

  

Weitere News zum Projekt

Grimme-Preis: Neue Zugänge zu den Archivschätzen. Grimme-Institut wirbt DFG-Drittmittel ein.

 

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