Als Höhepunkt der Jurywoche wurde im Beisein von zahlreichen Gästen das „Bergfest“ im Grimme-Institut gefeiert, das traditionell im Rahmen der Grimme-Preis-Jurywoche stattfindet. Eine Diskussionsrunde zur Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks lieferte einen inhaltlichen Input; die Verleihung des Bert-Donnepp-Preises für Medienpublizistik sorgte für feierliche Momente – und viel Beifall.
Lucia Eskes, die Leiterin des Grimme-Preises, sprach in ihrer Begrüßung der zweihundert Anwesenden über die derzeit aktuelle Debatte um den Hashtag #metoo. Diese werde zwar mit aller Emotionalität und manchmal auch fehlender Sachlichkeit und Ausgewogenheit geführt, verdeutliche aber, dass „wir in einer Gesellschaft leben wollen, in der jeder frei von sexueller Belästigung seinen Beruf und seine Profession ausüben kann“.
Die Geschichten von Frauen, denen dies widerfahre, auch aus anderen Teilen der Erde, würden nun endlich wahrgenommen.
Unabdingbar seien hierfür auch Produktionen, wie sie der Grimme-Preis alljährlich nominiert und auszeichnet, denn diese sorgten für Information, Aufklärung und Debatte. Darüber hinaus bräuchten wir, so Lucia Eskes, „gute fiktionale Stoffe, die uns auch auf emotionaler Ebene erreichen und in die Lage versetzen, Empathie zu entwickeln“.
Im Anschluss moderierte Journalist Torsten Zarges, Jurymitglied seit 2004, eine Diskussionsrunde zur „Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“. An dieser nahmen teil: Claudia Tieschky, ebenfalls Jurymitglied und Medienredakteurin bei der Süddeutschen Zeitung, Nathalie Wappler Hagen, Programmdirektorin des MDR und Vorsitzende der ARD-Hörfunkkommission, Dr. Susanne Pfab, ARD-Generalsekretärin, und Prof. Dr. Christoph Bieber, Uni Duisburg-Essen, bis vor kurzem noch Mitglied des WDR-Rundfunkrats.
Ein Höhepunkt des Bergfests war schließlich die Verleihung des Bert-Donnepp-Preises, des Deutschen Preises für Medienpublizistik, der von den „Freunden des Adolf Grimme Preises“ gestiftet und verliehen wird. Er ging an Stefan Niggemeier und Boris Rosenkranz für das Portal Übermedien sowie an den Publizisten Georg Seeßlen. Die Besondere Ehrung erhielt Dunja Hayali. Bis zum Ende der Woche fallen die Entscheidungen für die diesjährigen Grimme-Preisträger, sie werden am 14. März 2018 im Essener Grillo Theater der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Preisverleihung findet am 13. April 2018 im Theater der Stadt Marl statt