Die Veranstaltung „(Rechts-)Populismus, öffentliche Meinungsbildung und die gesellschaftliche Verantwortung der Medienschaffenden“, die am 28. Oktober 2019 in und mit der VHS Leipzig durchgeführt, hatte sich viel vorgenommen: Der Begriff „Populismus“ sollte konturiert und seine Wechselwirkung mit Massenmedien beleuchtet werden. Es standen Medienlogiken und -effekte im Vordergrund – ganz im Sinne einer produktiven Medienkritik und damit in der Tradition des Grimme-Instituts.
Am Vormittag ging es zunächst – in Form eines Werkstattgesprächs, also als eine Art Expert*innenworkshop – im kleinen Kreis um die Passung rechtspopulistischer Rhetoriken zur Funktionsweise der Medien, die aktuell einen erheblichen ökonomischen Druck aushalten müssen, aber auch um die – gerade im Online-Bereich – vorfindbaren Sprachlogiken rechtspopulistischer Äußerungen bis hin zu Hass und Hetze. Selbstkritisch wurde im Anschluss über eine Krise der journalistischen Darstellungsformen diskutiert und die Zwänge der alltäglichen Arbeit Medienschaffender. Die WDR-Journalistin Isabel Schayani twitterte:
"Nach der Wahl in #Thueringen, nach dem terroristischen Anschlag in #Halle, nachdenken mit Journalisten, wie man berichtet. Jana Merkel, Karolin Schwarz und Kollegen aus dem #Osten sagen erstaunt zu uns #Westlern: Wir wundern uns, dass ihr euch wundert."
Bündiger ist der Vormittag kaum zusammen zu fassen, wobei am Abend nochmal die Leipziger Bürger*innen angesprochen waren, sich ebenfalls Gedanken zu machen über: "(Rechts-)Populismus, öffentlicher Meinungsbildung und die gesellschaftliche Verantwortung der Medienschaffenden". Sie diskutierten an Hand dreier konkreter Medienbeispiele – einem Dokumentarfilm und zweier Angebote aus dem Online-Bereich. Wer sich für die Ergebnisse interessiert, sei das GrimmeLab empfohlen, dort wird die Veranstaltung ausführlicher(er) dokumentiert.
Die Veranstaltung am 28. Oktober sollte „nur“ ein Auftakt sein, für weitere Veranstaltungen dieser Art, mit gleicher inhaltlicher Ausrichtung. Ein weiterer Termin steht bereits fest: Am 13. März kommenden Jahres wird es in Dortmund noch einmal gehen um „(Rechts-)Populismus, öffentliche Meinungsbildung und die gesellschaftliche Verantwortung der Medienschaffenden“!