54. Grimme-Preis 2018

Starke Frauen und wichtige Auszeichnungen

Preisverleihung im Theater Marl.
Preisverleihung im Theater Marl. Foto: Michael Neuhaus / Grimme-Institut

„Gerade in einer Zeit, wo Fake Realität zu sein scheint, ist diese Auszeichnung wichtiger denn je!“, betont der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen in seiner Begrüßung zur Verleihung des 54. Grimme-Preis 2018, „wenn es den Grimme-Preis noch nicht geben würde, müsste man ihn erfinden.“ Zwar ist Laschet nicht zum ersten Mal in Marl, aber zum ersten Mal als Ministerpräsident. 

Ebenfalls nicht zum ersten Mal in Marl ist Jan Böhmermann – in diesem Jahr erhält er einen Grimme-Preis für „Eier aus Stahl – Max Giesinger und die deutsche Industriemusik“. Auf die Frage, ob es beim vierten Grimme-Preis nicht langsam langweilig werde, antwortet er souverän: „Marl wird nie langweilig!“

Insgesamt werden 71 Preisträgerinnen und Preisträger bei der von Annette Gerlach moderierten Preisverleihung ausgezeichnet. Herausragende TV-Produktionen – die längst auch „andere“ Wege zu den Zuschauerinnen und Zuschauern finden – in den vier Wettbewerbskategorien Unterhaltung, Fiktion, Information & Kultur sowie Kinder & Jugend.

Neben den Serien „Babylon Berlin“ und „4 Blocks“ erhält die Mystery-Serie „Dark“ einen Grimme-Preis in der „Fiktion“, womit erstmals in Deutschland die Eigenproduktion eines Streamingdienstes gewürdigt wird. Der Preis für die „Besondere Journalistische Leistung“ in der Kategorie „Information & Kultur“ geht an die drei Redaktionsleiter von „Panorama“, „Panorama 3“ und „Panorama – Die Reporter“ (NDR), stellvertretend für das gesamte AutorInnenteam, anlässlich ihrer Berichterstattung zu den Ereignissen des G20-Gipfels.

In der „Information & Kultur“ können sich darüber hinaus noch vier weitere Preisträger freuen: „Ab 18! Du warst mein Leben“ von Rosa Hannah Ziegler, „Alles gut – Ankommen in Deutschland“ von Pia Lenz, „Cahier Africain“ von Heidi Specogna und „Sewol – Die gelbe Zeit“ eines Teams um Regisseur Minsu Park. In der Kategorie „Kinder & Jugend“ werden mit „Germania“ und „5vor12“ zwei Produktionen ausgezeichnet. In der Kategorie Unterhaltung erhalten neben dem oben genannten Team um Jan Böhmermann noch Klaas Heufer-Umlauf, Joko Winterscheidt und Ludwig Lehner für #GoslingGate und Maren Kroymann und Sebastian Colley einen Preis für „Kroymann“.

Der Publikumspreis der Marler Gruppe geht an „Eine unerhörte Frau“. Sie feierte einen runden Geburtstag auf der Bühne, die Marler Gruppe „nullte“ bereits zum fünften Mal: Seit 1968 zeichnet sie preiswürdige Fernsehproduktionen mit einem eigenen Preis aus, mittlerweile – formal – ein Kurs der Marler Volkshochschule. 

Auch wenn beim Grimme-Preis viele „starke Frauen und Medienmacherinnen“ ausgezeichnet werden, „die uns die Welt erklären“, wie die Direktorin des Grimme-Instituts, Frauke Gerlach betont, zieht sich das Thema #metoo durch die gesamte Preisverleihung. Bis hin zur Besonderen Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes, bei der gleich drei Preisträger ausgezeichnet werden. Eine von ihnen ist Inge von Bönninghausen, „Mit-Erfinderin“ der Sendung „Frauen-Fragen“ im WDR, unter dem Titel „frau tv“ heute das älteste und mittlerweile einzige Frauenmagazin im deutschen Fernsehen.

Die weiteren Preisträger sind der Wissenschaftsjournalist Gert Scobel und der Armin Wolf, Moderator des österreichischen Nachrichtenmagazins ZiB2, das bei 3sat zu empfangen ist. „Der Deutsche Volkshochschul-Verband setzt damit ein deutliches Zeichen für Qualitätsjournalismus – jeder Preisträger verkörpert eine seiner Facetten“, so DVV-Präsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer in ihrer Laudatio.

 
Die Direktorin des Grimme-Instituts, Frauke Gerlach, und die Moderatorin des Abends, Annette Gerlach. Nicht verwandt oder verschwägert. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Die Direktorin des Grimme-Instituts, Frauke Gerlach, und die Moderatorin des Abends, Annette Gerlach. Nicht verwandt oder verschwägert. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, bei seiner Begrüßung. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, bei seiner Begrüßung. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Die Preisträger für #GoslingGate, Joko Winterscheidt, Ludwig Lehner als Ryan-Gosling-Double und Klaas Heufer-Umlauf (v.l.) mit Moderatorin Annette Gerlach. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Die Preisträger für #GoslingGate, Joko Winterscheidt, Ludwig Lehner als Ryan-Gosling-Double und Klaas Heufer-Umlauf (v.l.) mit Moderatorin Annette Gerlach. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Maren Kroymann (l.) und Sebastian Colley erhalten einen Grimme-Preis für „Kroymann“. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Maren Kroymann (l.) und Sebastian Colley erhalten einen Grimme-Preis für „Kroymann“. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Jan Böhmerman, Philipp Käßbohrer und Matthias Murmann (v.l.) erhalten einen Grimme-Preis für „Eier aus Stahl – Max Giesinger“. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Jan Böhmerman, Philipp Käßbohrer und Matthias Murmann (v.l.) erhalten einen Grimme-Preis für „Eier aus Stahl – Max Giesinger“. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Für „Germania“ erhalten Sara Mohaupt, Benjamin Kahlmeyer, Susanne Erler und Bastian Asdonk (v.l.) einen Grimme-Preis in der Kategorie Kinder & Jugend. Foto: Georg Jorczyk/Grimme-Institut
Für „Germania“ erhalten Sara Mohaupt, Benjamin Kahlmeyer, Susanne Erler und Bastian Asdonk (v.l.) einen Grimme-Preis in der Kategorie Kinder & Jugend. Foto: Georg Jorczyk/Grimme-Institut
Das Team der Jugendserie „5vor12“ freut sich über ihren Preis in der Kategorie Kinder & Jugend. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Das Team der Jugendserie „5vor12“ freut sich über ihren Preis in der Kategorie Kinder & Jugend. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Drehbuchautorin und Regisseurin Rosa Hannah Ziegler (l.) im Gespräch mit Moderatorin Annette Gerlach über ihre Dokumentation „Ab 18! Du warst mein Leben“. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Drehbuchautorin und Regisseurin Rosa Hannah Ziegler (l.) im Gespräch mit Moderatorin Annette Gerlach über ihre Dokumentation „Ab 18! Du warst mein Leben“. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Drehbuchautorin und Regisseurin Heidi Specogna erhält einen Preis in der Kategorie Information & Kultur für „Cahier Africain“. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Drehbuchautorin und Regisseurin Heidi Specogna erhält einen Preis in der Kategorie Information & Kultur für „Cahier Africain“. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Das Team der eindrücklichen Dokumentation „Sewol – Die gelbe Zeit“ auf der Bühne. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Das Team der eindrücklichen Dokumentation „Sewol – Die gelbe Zeit“ auf der Bühne. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Pia Lenz (l.) ist bei „Alles gut – Ankommen in Deutschland“ verantwortlich für Buch, Regie und Kamera. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Pia Lenz (l.) ist bei „Alles gut – Ankommen in Deutschland“ verantwortlich für Buch, Regie und Kamera. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Das Team der Panorama-Sendungen im NDR erhält einen Grimme-Preis für die Besondere journalistische Leistung der Berichterstattung über den G20-Gipfel in Hamburg. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Das Team der Panorama-Sendungen im NDR erhält einen Grimme-Preis für die Besondere journalistische Leistung der Berichterstattung über den G20-Gipfel in Hamburg. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Den Publikumspreis der Marler Gruppe geht in diesem Jahr an „Eine unerhörte Frau“. In der Mitte der Marler Bürgermeister Werner Arndt als Vertreter der Marler Gruppe. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Den Publikumspreis der Marler Gruppe geht in diesem Jahr an „Eine unerhörte Frau“. In der Mitte der Marler Bürgermeister Werner Arndt als Vertreter der Marler Gruppe. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Das größte Team des Abends auf der Bühne: 14 Preisträger von „Babylon Berlin“ in der Kategorie Fiktion. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Das größte Team des Abends auf der Bühne: 14 Preisträger von „Babylon Berlin“ in der Kategorie Fiktion. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Der Fernsehfilm „Zuckersand“ erhält einen Preis in der Kategorie Fiktion. Moderatorin Annette Gerlach im Gespräch mit den beiden Darstellern Tilman Döbler (l.) und Valentin Wessely. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Der Fernsehfilm „Zuckersand“ erhält einen Preis in der Kategorie Fiktion. Moderatorin Annette Gerlach im Gespräch mit den beiden Darstellern Tilman Döbler (l.) und Valentin Wessely. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Die Preisträger von „4 Blocks“: Maryam Zaree, Marvin Kren und Kida Khodr Ramadan (v.l.). Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Die Preisträger von „4 Blocks“: Maryam Zaree, Marvin Kren und Kida Khodr Ramadan (v.l.). Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Das Team von „Landgericht – Geschichte einer Familie“ auf der Bühne. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Das Team von „Landgericht – Geschichte einer Familie“ auf der Bühne. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Die Serie „Dark“ wird in der Kategorie Fiktion prämiert. Auf der Bühne: Udo Kramer, Simone Bär, Baran bo Odar, Moderatorin Annette Gerlach, Jantje Friese und Oliver Masucci (v.l.). Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Die Serie „Dark“ wird in der Kategorie Fiktion prämiert. Auf der Bühne: Udo Kramer, Simone Bär, Baran bo Odar, Moderatorin Annette Gerlach, Jantje Friese und Oliver Masucci (v.l.). Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Die Präsidentin des Deutschen Volkshochschul-Verbandes, Annegret Kramp-Karrenbauer, bei ihrer Rede zur Besonderen Ehrung. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Die Präsidentin des Deutschen Volkshochschul-Verbandes, Annegret Kramp-Karrenbauer, bei ihrer Rede zur Besonderen Ehrung. Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Die Preisträger der Besonderen Ehrung: Armin Wolf, Gert Scobel und Inge von Bönninghausen mit Laudatorin Annegret Kramp-Karrenbauer (v.l.). Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut
Die Preisträger der Besonderen Ehrung: Armin Wolf, Gert Scobel und Inge von Bönninghausen mit Laudatorin Annegret Kramp-Karrenbauer (v.l.). Foto: Michael Neuhaus/Grimme-Institut