(Brüssel/Marl) Der Aufbau eines Digitalen Binnenmarkts in Europa zählt zu den zehn politischen Prioritäten der Europäischen Kommission. Teil des Plans ist die „Anpassung des Urheberrechts an aktuelle Gegebenheiten und Schaffung eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen Urheber- und Verbraucherinteressen. Dies erleichtert den Zugang zu Kultur, fördert die kulturelle Vielfalt und schafft neue Möglichkeiten für Künstler und Urheber" (EU-Kommission). Die aktuelle EU-Politik zur Digitalen Gesellschaft ist Ausgangspunkt für die Veranstaltungsreihe „Digitale Gesellschaft NRW.EU“, die das Land Nordrhein-Westfalen in ihrer Landesvertretung in Brüssel und in Kooperation mit dem Grimme-Institut organisiert.
Am 27. April 2016 fand das 3. Werkstattgespräch zum Thema „Digitale Kreativität – Kontexte, Prozesse und Strategien“ im Rahmen der Veranstaltungsreihe statt. Zu diesem Thema diskutierten in Brüssel Matthias Hornschuh (freischaffender Komponist und Vorsitzender von mediamusic e.V.), Andreas Lautz (Staatskanzlei NRW, Gruppe Medien- und Netzpolitik), Prof. Odile Limpach (Institut Cologne Game Lab der TH Köln), Niombo Lomba (Europäische Kommission, Generaldirektion Kommunikationsnetze, Inhalte und Technologien), Janna Nandzik (freie Autorin, Regisseurin und Producerin), Schiwa Schlei (stellvertretende Programmchefin von Funkhaus Europa, WDR) und Katharina Uppenbrink (Geschäftsführerin der Initiative Urheberrecht). Anja Würzberg, Redaktionsleiterin beim NDR, moderierte den Expertenworkshop.
"In der Diskussion waren wir uns einig, dass Urheber für ihr Schaffen angemessen vergütet und die europäischen Kulturgüter auch international geschützt werden müssen. Dazu gilt es die Verwertungsgesellschaften im digitalen Zeitalter weiterzuentwickeln Gleichzeitig ist die Konzentration auf wenige große Player im europäischen Markt ein Problem. Was die Urheberrechte anbelangt, ist hier Mut zum Konflikt gegenüber den Marktführern gefragt", sagte Dr. Frauke Gerlach, Direktorin des Grimme-Instituts.
Die nächste Werkstatt findet statt am 25. Mai 2016 und zwar zum Thema „Digitaler Hass – Maßnahmen gegen Hetze im Netz“. Veranstaltungsort ist ebenfalls die Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen bei der Europäischen Union, Rue Montoyer 47, 1000 Brüssel.
Die Dokumentation der Veranstaltungsreihe „Digitale Gesellschaft NRW.EU“ mit den Werkstätten und weitere Hintergrundinformationen finden sich auf der Seite www.digital-nrw.eu.
Die Veranstaltungsreihe wird gefördert vom Minister für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei NRW.
Kontakt
Lars Gräßer
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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