(Köln) Unter dem Motto „Jeder. Alles. Immer. Überall.“ wurden heute im Kölner Veranstaltungszentrum KOMED die aktuellen Entwicklungen im Instant Publishing untersucht. Noch nie war es so einfach, Inhalte als Ton, Text, Bewegtbild herzustellen und online zu publizieren. Neue Geräte, neue Dienste ermöglichen es in zunehmendem Maße auch Nicht-Profis, ihre Werke – sogar live – ins Internet zu stellen. Die Echtzeitberichterstattung nimmt auf diese Weise sprunghaft zu – was die Menge betrifft.
Bleiben Qualität und Wahrheitsgehalt auch gewährleistet? Was bedeutet diese Entwicklung für Journalisten? Was für die Zivilgesellschaft? Tritt der Bürgerjournalist neben den professionell Medienschaffenden? Sind die neuen technischen Möglichkeiten ein partizipatives Instrument und als solches demokratiefördernd? Oder wird die Echtzeitbeteiligung zur Verbreitung von Propaganda und Hassreden missbraucht?
Eröffnet wurde der Social Community Day heute von Dr. Marc Jan Eumann, Staatssekretär für Europa und Medien des Landes NRW. Er verwies auf das große Potenzial der technischen Entwicklung, die eine neue Form von Teilhabe ermögliche. „Angesichts dieser neuen Möglichkeiten braucht es aber mehr denn je Journalistinnen und Journalisten, die recherchieren, aufbereiten, einordnen und bewerten.“
Über einhundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten mit Moderator Dennis Horn und den Panelisten Oliver Hinz, Head of Social Media Sportschau, Philipp Ostrop, Leiter Digitale Inhalte Ruhr Nachrichten, Jonas Wixforth, Redakteur WDR #3sechzich und der Politik- und Kommunikationsberaterin Nadia Zaboura. Im Zentrum stand all das, was jeder immer und überall mittlerweile produzieren und veröffentlichen kann: Welche Bedeutung Blogs heutzutage bekommen können; wie der Journalismus von der Sportberichterstattung lernen kann; wie Social Media das Verhältnis zwischen schreibender Zunft und Lesern verändert, wie journalistische Werte bewahrt werden sollten – und wo Grenzen des Publizierens erreicht werden.
In den nachmittäglichen Workshops wurde die gesamte Bandbreite noch einmal praktischer durchgespielt: Leonhard Ottinger, RTL Journalistenschule, fragte seine Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ob „Smartphone Journalismus – Smarter Journalismus“ sei. Der freiberufliche Publizist Gunnar Sohn stellte Livestreaming als „Handwerkszeug für die TV-Autonomen“ vor. Kordula Attermeyer vom Referat Digitale Gesellschaft der Staatskanzlei NRW beleuchtete in ihrem Workshop verschiedene Modelle der gesellschaftlichen (Medien-)Partizipation. Gerhard Schröder und Jenny Janson von der Agentur „Kreative Kommunikationskonzepte“ erläuterten die Bedeutung und Einsatzmöglichkeiten von Livestreaming und Kurzvideos im Marketing.
Der Social Community Day findet seit 2010 in Köln statt und wird vom Grimme-Institut veranstaltet. Er wird unterstützt vom Minister für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien und Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen.
Weitere Informationen:
Website: www.social-community-day.de
Facebook: www.facebook.com/socialcommunityday
Twitter: www.twitter.com/soccomday
Hashtag: #SCDay15
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Lars Gräßer
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Grimme-Institut
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