Der Landtag Nordrhein-Westfalen hat erstmals in diesem Jahr das „NRW-Pressefoto“ ausgezeichnet und Preisgelder von insgesamt 12.000 Euro vergeben. Das Grimme-Institut war Teil der Jury.
Grimme-Direktorin Dr. Frauke Gerlach betonte in ihrer Laudatio am 11. Dezember 2018: „Auch wenn wir vom Bewegtbild kommen, freuen wir uns, an der Wahl des NRW-Pressefotos 2018 mitwirken zu dürfen“. Hier gehe es hier um Qualität und damit sei „der Wettbewerb ganz bei Grimme“. Er verdeutliche die Wertschätzung, die (Foto-) Journalistinnen und Journalisten erfahren sollten, sind sie doch für eine „funktionierende Demokratie unerlässlich – nicht nur in Zeiten von Fake News“, so Gerlach.
André Kuper, Präsident des Landtags, kündigte an, den Wettbewerb im kommenden Jahr fortzusetzen. „Dem Wettbewerb ‚NRW-Pressefoto des Jahres‘ ist es gelungen, die Themen, die die Menschen und Medien in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr bewegt haben, in den Mittelpunkt zu stellen und engagierte Fotografinnen und Fotografen zu würdigen, die das Zeitgeschehen ins Bild setzen. Es heißt nicht umsonst: ‚Bilder sagen mehr als tausend Worte“, sagte Kuper. Er fügte hinzu: „Journalistinnen und Journalisten erfüllen eine wichtige Funktion für die Demokratie. Verlässliche Informationen, journalistische Einordnung und ausdruckstarke Fotos helfen in unserer schnelllebigen Zeit, den Überblick zu behalten.“
Der Präsident des Landtags hatte den Wettbewerb ins Leben gerufen. Es bewarben sich 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit 147 Bildern zum „NRW-Pressefoto des Jahres“, am Nachwuchswettbewerb nahmen sechs Fotografinnen und Fotografen mit 25 Bildern teil. Die Bilder mussten zwischen November 2017 und Oktober 2018 entstanden sein und einen Bezug zum Landesgeschehen haben.
Gewonnen hat Ina Fassbender mit ihrem Bild „Kaue“. Es zeigt den Bergmann Marcel Pawlenka in der Waschkaue der Zeche Prosper Haniel in Bottrop, die dieses Jahr geschlossen wird. Die Jury überzeugte die Symbolkraft des Bildes, das das Ende des Bergbaus, aber auch den mutigen und zuversichtlichen Blick in Zukunft illustriert.
Auf den zweiten Platz gewählt wurde ein Foto des Empfangs des türkischen Staatspräsidenten Erdogan durch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet am Flughafen Köln; Fotograf ist Rolf Vennenbernd. Dritter wurde Wolfgang Rattay, der Polizisten unter einem Braunkohlebagger während einer Demonstration am Hambacher Forst fotografierte.
Die Jury entschied sich, zwei Nachwuchspreise zu vergeben. Marius Becker gewann mit einem Bild der Gedenkfeier 25 Jahre nach dem Brandanschlag von Solingen. Marcel Kusch erhielt den Preis für seine Aufnahme einer Szene mit Polizisten, RWE-Mitarbeitern und einem festgenommenen Demonstranten während der Proteste am Hambacher Forst.
Der vom Landtag benannten Jury gehörten folgende Mitglieder an:
- Peter Poensgen, BILD Düsseldorf und Mitglied im Vorstand der Landespressekonferenz
- Andreas Müller, Geschäftsführer des Zeitungsverlags Aachen und Mitglied des Vorstands des Zeitungsverlegerverbands NRW
- Barbara Merten-Kemper, WAZ und stellvertretende Landesvorsitzende des Deutschen Journalistenverbands NRW
- Roland Geisheimer, Vorsitzender von FREELENS e.V. Verband der Fotografinnen und Fotografen
- Prof. Elke Seeger, Prorektorin für Studium und Lehre der Folkwang Universität der Künste, Lehrgebiet Fotografie & Konzeption
- Dr. Frauke Gerlach, Direktorin des Grimme-Instituts (vertreten in der Jurysitzung durch Georg Jorczyk, Kommunikationsdesigner beim Grimme-Institut)
Bis 11. Januar 2019 zeigt eine Ausstellung in der Bürgerhalle des Landtags die fünf Siegerfotos sowie weitere 25 Bilder, die die Jury aus den insgesamt 172 Wettbewerbsbeiträgen ausgewählt hat. Zu sehen sind Fotos aus Köln, Düsseldorf, Aachen, Kerpen, Bonn, Münster, Paderborn, Solingen, Duisburg und Meerbusch. Die Ausstellung kann am Samstag, 15., und Sonntag, 16. Dezember 2018, jeweils von 11 bis 17 Uhr ohne Voranmeldung besichtigt werden.