(Marl) Der Bert-Donnepp-Preis 2024, der seit diesem Jahr „Donnepp Media Award“ heißt, geht an Annika Schneider für ihre medienkritischen Beiträge für das Onlinemagazin „übermedien“, für das sie seit dem Frühjahr 2024 schreibt.
„Hier schreibt eine Journalistin, deren Medienkritik einen ganz eigenen Ton hat: Einen, der nicht laut sein will oder muss - und der trotzdem scharf ist“, so die Jury. Annika Schneider beherrscht souverän ihr Handwerk und geht den Dingen auf den Grund, auch wenn es sich um „große Tiere“ wie den „Spiegel“ handelt oder sie an liebgewordenen Mythen wie dem gemeinnützigen Journalismus als Allheilmittel der Medienmisere rüttelt.
Als feste Freie hatte sie sich schon beim Deutschlandfunk und dessen Mediensendung „@mediasres“ einen Namen gemacht. Hier gehörte sie auch zu den Hosts des innovativen Diskussionspodcasts „Nach Redaktionsschluss“. Von 2021 bis 2024 war Annika Schneider außerdem eine der „Altpapierista“ bei der Medienkolumne „Altpapier“ des MDR und arbeitete für die WDR-Mediensendung „Töne, Texte, Bilder“.
Besondere Ehrung: Judith Scheytt
Judith Scheytt erschafft mit ihrer Medienkritik auf Instagram eine neue und wahrhaft zeitgemäße Form der Medienpublizistik. „Mit tiefem Kenntnisreichtum und analytischer Brillanz nimmt sich die 17-jährige Schülerin konzentriert und unterhaltsam die gröbsten Verstöße gegen journalistische Professionalität und Integrität vor – und dekonstruiert hierfür Doppelstandards, Framings, Floskeln und Falschinformationen bis ins kleinste Detail“, so die Jury.
Ihr Augenmerk gilt dabei insbesondere der deutschen Nahost-Berichterstattung, der laut repräsentativer Studien knapp die Hälfte der Befragten wenig oder gar nicht vertraut. Ihre pointierten und im besten Sinne herausfordernden Videoanalysen reichert sie transparent mit Quellen und Studien an und schafft so einen offenen Raum, in dem sich neben Medienkritik, Aktivismus und Demokratiebildung ein lebendiges Gespräch über Medienqualität, Medienversagen und Medienzukünfte entfaltet und verstetigt.
Besondere Ehrung: Oliver Kalkofe
Oliver Kalkofe beschäftigt sich schon seit über 30 Jahren mit Fernsehen wie kein anderer, und das im Fernsehen, im Radio, mit überaus lesenswerter Feder auch in Print und online, auf der Bühne und in Videos. „Damit steht er so vorbildlich wie in wirklich einzigartiger Weise für Medienpublizistik“, so die Jury: „Mehr geht nicht!“ Kalkofe hat sich auch durch seine Kolumne „Letzte Worte“ als einer der profiliertesten Medienkritiker Deutschlands etabliert. „Seine vierzehntäglich erscheinende Analyse in ‚TV Spielfilm‘ und bei radioeins vom rbb zeichnet sich durch eine grandiose Kombination von scharfsinniger Beobachtung und beißender Satire aus.“
Der Bert-Donnepp-Preis heißt jetzt Donnepp Media Award
Der Bert-Donnepp-Preis, benannt nach Bert Donnepp (1914-1995), dem „Erfinder“ des Grimme-Preises und „Vordenker“ des Grimme-Instituts, wurde 1991 vom Förderverein „Freunde des Adolf-Grimme-Preises“ als Deutscher Preis für Medienpublizistik gestiftet.
Der mit 5.000 Euro dotierte Preis zeichnet besondere Leistungen im Bereich des Medienjournalismus und mit der undotierten Besonderen Ehrung darüber hinaus persönliches Engagement im Umgang mit der gesellschaftspolitischen Rolle von Medien und Medienkritik im Allgemeinen aus.
Nach 33 bewegenden Preisverleihungen in der Welt der kritischen Medienpublizistik läutet der Preis eine neue Ära ein. Ab sofort trägt dieser bedeutende Preis den Namen „Donnepp Media Award“ und wird so seinem (inter)nationalen Anspruch und seiner Strahlkraft gerecht. Dieser Schritt markiert nicht nur eine Namensänderung, sondern den Aufbruch in eine Zukunft, die Inspiration, Kreativität und Wertschätzung in besonderer Weise vereint.
Im 34. Jahr seines Bestehens wird der Donnepp Media Award erstmals von einer eigens geschaffenen Statuette begleitet: der Luminá. Diese beeindruckende Trophäe steht sinnbildlich für Strahlkraft, für ein helles, richtungsweisendes Licht, das stolz in die Höhe ragt und jeden dazu einlädt, es zu bewundern. Die Luminá ist nicht nur ein Symbol der Anerkennung und des Stolzes, sondern auch ein Zeichen der Wertschätzung für diejenigen, die herausragende Leistungen in der Medienwelt erbringen. Die Statuette entstand durch die künstlerische Zusammenarbeit des renommierten Stadtlohner Künstlers Norbert Then, Maik Große Lochtmann, Jörg Schieb sowie Dr. Ulrich Spies.
Jury und Preisverleihung 2025
Der vom Verein der Freunde des Adolf-Grimme-Preises berufenen Jury für den Donnepp Media Award 2025 gehörten Vorjahres-Preisträgerin Nadia Zaboura, Grimme-Preis-Leiterin Lucia Eskes, Jörg Schieb, Maik Große Lochtmann und Dr. Ulrich Spies vom Vorstand des Vereins der Grimme-Freunde und der Medienjournalist und Leiter des KNA- Mediendienstes, Steffen Grimberg, an.
Der Donnepp Media Award wird am 29. Januar 2025 um 18:00 Uhr beim traditionellen Bergfest während der Jury-Woche des Grimme-Preises im Grimme-Institut in Marl verliehen.