Marl, 17.05.2005 | Die Lebensqualität zu verbessern, das lebenslange Lernen zu fördern und die Medienkompetenz aller gesellschaftlichen Gruppen zu entwickeln, sind drei häufig genannte politische Zielvorstellungen auf dem Weg in die Wissensgesellschaft. Ihre Erreichung verweist auf ein komplexes Handlungsfeld mit vielen Akteuren und heterogenen Zielgruppen.
Wenn eine Stadt, eine Region oder ein Land die Herausforderungen der Wissensgesellschaft angehen will, stellt sich die Frage, ob und wie sich vorhandene Zielvorstellungen und laufende Aktivitäten bündeln lassen: Ist hierzu ein Leitbildprozess geeignet?
Der neu erschienene Band "Leitbilder für die Wissensgesellschaft – Fallbeispiele, Strategien und Reflexionen" stellt Erfahrungen unterschiedlicher Leitbildprozesse auf Stadt-, Kreis- und Landes-Ebene vor. Welche Erwartungen gab es an das Leitbild? Wie wurde der Prozess organisiert und welche Erfahrungen wurden gemacht? Welche Strategien wurden für die Zukunft formuliert?
Antworten auf diese Fragen geben Christel Egner-Duppich (Geschäftsführerin des Competence Center E-Business Trier), Harald Gapski (Leiter der Projektentwicklung der ecmc Europäisches Zentrum für Medienkompetenz GmbH), Wilfried Kersting (Kreis Borken), Volker D. Wilczek (Leitbildbeauftragter der Stadt Köln) und Ansgar Zerfaß (Prokurist der MFG Medienentwicklung Baden-Württemberg GmbH).
Als Erfolgsfaktoren werden unter anderem die Bedeutung einer klaren Zielvorstellung für ein Leitbild, das effektive Prozessmanagement, das Vorhandensein von Promotoren und informellen Netzwerken, die Einbindung gesellschaftlich relevanter Gruppen sowie die prozessbegleitende Evaluation diskutiert.
Der Band "Leitbilder für die Wissensgesellschaft" ist der erste der neuen "Schriftenreihe Medienkompetenz des Landes Nordrhein-Westfalen". Die Reihe fasst in komprimierter Form die Ergebnisse der regelmäßig stattfindenden "Meeting Points" zusammen. Meeting Points sind Diskussionsforen und Expertenworkshops, die das Europäische Zentrum für Medienkompetenz (ecmc) im Auftrag der Staatskanzlei NRW durchführt. Sie fördern den Austausch zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen, bündeln vorhandenes Wissen und stellen es für alle zur Verfügung. Band 2 zum Thema Internetsicherheit ist bereits in Vorbereitung.